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Die Pest


DER SCHWARZE TOD - DIE PEST

Kalkar hat im 15. Jahrhundert unter der Pest furchtbar gelitten, daher gelobten die Bürger, jedes Jahr eine Pestprozession zu halten. Diese Pestprozession zieht auch heute noch alljährlich innerhalb der Pfarrei am 3. Sonntag im August.

Dreimal singt der Geistliche die Anrufung und Bitte um Abwendung von der Pest:

 "Ut per intercessionem sanctorum tuorum, Josephi, Sebastiani, Antonii atque Rochi hanc parochiam et dioecesin ab omni contagione, atque conflagratione liberare et praeservare digneris", 

"daß Du durch die Fürbitte Deiner Heiligen Joseph, Sebastian, 
Antonius und Rochus diese Gemeinde und Diözese vor jeder Ansteckung und Gefährdung beschützen mögest." Die Dringlichkeit und Inständigkeit dieses dreimaligen Anrufs kann man nur verstehen, wenn man bedenkt, zu welcher Zeit dieses Gebet entstanden ist. Damals waren aus jedem Hause Tote auf den Friedhof getragen worden, und keine Schutzmaßnahme nützte gegen die Pest. 
Auch der hl. Rochus neben dem Nordportal in der St. Nikolaikirche erinnert noch an diese schrecklichen Zeiten. 

Die Wallfahrt nach Marienbaum, die ebenfalls alljährlich im August stattfindet, wurde als Pestprozession im Jahre 1636 eingeführt. 
 

Quelle: Auszug aus „Die Pest am Niederrhein“ von Prof. Dr. Med G.H: Klövekorn 
im Kalender für das Kleverland aus dem Jahre 1951, Seite 83