Die Calcarer Freilichtspiele.
Im Jahre 1925 wurde die Teufelsschlucht als Freilichtbühne zum Zentrum der Calcarer Spielgemeinde. Je Vorstellung folgten bis zu 6.000 Zuschauer aufmerksam dem religiösen Schauspiel.
In den weitesten Kreisen bekannt geworden ist Calcar' in den letzten Jahren durch die "Calcarer Freilichtspiele", die ihm den Ehrennamen, des "niederrheinischen Oberammergau" erworben haben.
1925 wurde die "Calcarer Passion" von Wilhelm Wiesebach,
1926 "Paradies und Brudermord" von Sebastian Wieser,
1927 "Joseph und seine Brüder" von demselben Verfasser,
1928 " Parsifal " ,
1930 "Calcarer Passion",
1932 "Paradies und Brudermord",
1934 "Andreas Hofer"
aufgeführt.
150.000 Besucher aus Rheinland, Westfalen und Holland fanden sich bisher in der Teufelsschlucht ein, gewiss die beste Anerkennung für den künstlerischen und volksbildnerischen Wert der "Calcarer Freilichtspiele", die sich zugleich als das vorzüglichste Mittel moderner Verkehrswerbung für unsere niederrheinische Kunststadt erwiesen haben.
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Calcarer Freilichtspiele - "Das letzte Spiel"
Die Calcarer Freilichtspiele fanden von 1924 (Saalaufführung) ab 1925 bis 1934 als Freilichtspiele in der Teufelsschlucht am Monreberg statt. Bis 1932 standen religiöse Aufführungen auf dem Spielplan.
Unter Einfluss der Nazis änderte man für 1934 die Richtung und das religiöse Spiel wurde abgeschafft und durch das Theaterstück "Andreas Hofer" ersetzt, welches unter der Schirmherrschaft des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda stand.
Ein Zeitungsartikel vom 19. Juni 1934 trägt die Titel:
- Dem Volke und der Heimat!
- "Andreas Hofer"
- Eröffnung der Calcarer Freilichtspiele in der "Teufelsschlucht"
Nach anfänglichem Erfolg ließ jedoch das Interesse der Zuschauer nach und somit stand mit "Andreas Hofer" die letzte Aufführung, nach grandiosen religiösen Spielen, die Spielgemeinschaft "Calcarer Freilichtspiele" vor dem Aus.
Aus dem oben angeführten Zeitungsartikel habe ich die namentlich aufgeführten Schauspieler in die folgende Liste eingetragen. Insgesamt waren über 300 Mitwirkende an der Aufführung "Andreas Hofer" beteiligt.
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Es ist möglich, dass im Krieg viele interessante Dokumente verloren gegangen sind. Nach fast einhundert Jahren stellt sich die Frage: Wie war das damals? Warum wurden die Spiele eingestellt? Nach10 Jahren erfolgreicher Spielzeit spricht man von 180.000 Besuchern. Die Kosten für die Herrichtung der Teufelsschlucht, die Schaffung der Sitzplätze, die Erstellung monumentaler Gebäude mit riesigen Treppenanlagen, die Kostüme für ca. 300 Mitwirkende, die Kosten für die Organisation, Werbung, Unterhaltung, Reinigung etc. mussten bezahlt werden.
In einem Zeitungsartikel vom 30.September 1930 ist zu lesen, dass der Jahresabschluss einen beachtlichen Gewinn ausweist. Im Gegensatz dazu steht das finanzielle Ergebnis 1934.
Beide Artikel finden Sie rechts.
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